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![]() FaserfieberWebstühleTja, wen es mal erwischt hat, der kommt irgendwann auf die Idee, sich einen Webstuhl zuzulegen. Was mich zunächst abgehalten hatte, war der Platz, den so ein Teil benötigt. Es gibt zwar Webstühle, die man zusammenlegen kann ("Mighty Woolf" von der F. Traub z.B.), aber sie sind sehr teuer. Das Zweite war meine Vorstellung, das das Weben unheimlich Krach macht und in einer Mietwohnung zu Ärger führen könnte. Ich hatte Glück und habe meinen Webstuhl gebraucht bekommen. Statt auf einen großen Holzstab -dem sogenannten Webblatt- kann man den Schuß auch (wenn es dünnes Material ist) auf eine Spule aufwickeln, die man sich aus einem runden Blatt Papier oder Karton selber machen kann. Diese Spule wird in ein "Schiffchen" gesetzt (siehe Bildchen oben rechts). Auf einer dichten Kette kann so ein Schiffchen ganz leicht hinduchgeworfen werden und gleitet wie auf Wellen (nämlich den Kettfäden) durch das Fach. Bei einem Schnellschützen sind diese Schiffchen sehr robust und meistens vorn und hinten metallverstärkt. Sie werden nämlich nicht einfach hindurchgeworfen, sondern durch ein Spezialvorrichtung hindurch "geschossen" und kommen am anderen Ende mit einem hörbaren Knall wieder an. Ich ziehe die leisere Variante vor, habe aber auch noch nie mit einer Schnellschußvorrichtung gearbeitet. Für den Profi, bei dem es auf Schnelligkeit ankommt, ist es wahrscheinlich ein absolutes Muß. Die Kosten für einen Webstuhl schwanken erheblich. Gebraucht sind sie aber auch schon bei 1 m Webbreite neu für um die 400.- EUR zu haben. Beim Preis kommt es zunächst auf die Webbreite an. Darüber hinaus sind die technischen Details natürlich ausschlaggebend.
Wer mit dem Weben anfängt, sollte vielleicht darauf achten, daß sich der Webstuhl erweitern läßt. Man spricht von Schäften und Tritten. Ihre Anzahl bestimmt die Mustervariationsmöglichkeiten des Webstuhls. Schäfte sind eigentlich nur Holzleisten an denen sogenannte Litzen (Fäden mit Ösen) gehängt werden. |